Sonntag, 9. April 2000: Gottesdienst in Manyoni

Endlich geht es nach Manyoni. Durch einen Seiteneingang betreten wir die Kathedrale, wo bereits Hunderte von Menschen versammelt sind.

Es wird viel gesungen in diesem Gottesdienst. Fünf verschiedene Chöre wirken dabei mit. Als Überraschung hat die Gruppe "Mighty Melody" das Lied "Immer und Überall" auf Swahili im Programm. Die Gemeinde darf dieses dann auch auf deutsch singen.

Während dieses Gottesdienstes wird Pfarrer Würschum für seine Bemühungen um diese Partnerschaft zwischen Tansania und Deutschland besonders geehrt. Er erhält den Rang eines Canon in der Kirchenleitung der Anglikanischen Kirche, unserem Oberkirchenrat vielleicht vergleichbar. Diese Ernennung war vorher nicht angekündigt und war als große Überraschung geplant. Sie ist gelungen.

Es ist eine hohe Ehre, die Pfarrer Würschum damit erhält. In seiner Dankesrede erwähnt er, daß er jetzt zwei Bischöfe über sich hätte: einen in Deutschland und jetzt auch noch einen in Tansania. Dennoch habe er nur einen einzigen Herrn, und das sei Jesus Christus.

Wieder dürfen wir am Ausgang allen Gottesdienstbesuchern die Hand schütteln. Es müssen über 500 Menschen gewesen sein, die in einer nichtendenwollenden Schlange an uns vorbeiziehen. Eine gute Gelegenheit, die Leute genauer zu betrachten.

Die Gemeindeglieder opfern nicht nur Bargeld im Gottesdienst, sondern auch Naturalien. So kommt es, daß später vor der Kirche eine Versteigerung stattfindet, in der die Spenden (hauptsächlich Lebensmittel) wieder zu Geld gemacht werden.

Wir fahren noch ins Haus des Bischofs Alpha Mohamed, wo noch einige Reden gehalten werden. Per Telefon werden wir davon unterrichtet, daß das Essen im Gemeindesaal fertig sei. Alpha ist nämlich einer der wenigen in Manyoni, die Telefon haben. Sein Privatanschluß hat die Telefonnummer 5, im Büro ist es die Nummer 13.

Wir sind die Ehrengäste, und das sehen wir bei diesem Essen auch. Wir dürfen am Tisch sitzen, die anderen sitzen auf Bänken. Wir bekommen zuerst aufgeschöpft, die anderen bekommen etwas später (es reicht für jeden). Wir haben das Besteck, aber die meisten müssen mit den Fingern essen. Solange die Frauen noch nichts zu essen haben, singen sie. Auch schön!

Auf der Rückfahrt überholen wir eine Viehherde, die von Hirten nach Dodoma getrieben wird. Ein Rind beschädigt den Scheinwerfer von Furahas Pickup. Mit Hilfe der Polizei kann das geregelt werden. Die Hirten zahlen den Schaden.

Montag, 10. April 2000: Eine Wanderung und drei Besichtigungen

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