Freitag, 14. April 2000: Im Ngorongorokrater

Morgens der erste Schreck: am Pickup ist ein Reifen platt. Am Reservereifen fehlt einiges an Luft. Wie gut, daß das hier passiert, wo man Reifen an der Tankstelle füllen lassen kann. Samuel und Furaha lassen den Reifen aufpumpen und montieren ihn, im Regen.

Anschließend wird der defekte Reifen eingepackt und los geht's. Heute wollen wir durch den Ngorongorokrater fahren. Pfarrer Würschum kennt den Ex-Chef dieses Naturparks, und durch einen Zufall treffen wir ihn auch.

Martin Meng'Oriki ist mit der Familie Würschum seit langem befreundet. Er erklärt sich sofort bereit, uns durch den Krater zu führen. Siebzehn Jahre war er hier der Leiter, wir hätten keinen besseren Führer bekommen können.

Zuerst geht die Fahrt steil bergauf zum Kraterrand. Weil hier immer Wolken hängen, wächst hier der typische Regenwald. Dann geht es wieder bergab. Auf dem Kraterboden ist die typische Savanne. Viele verschiedene Tierarten leben hier zusammen.

Auf Safari im Ngorongoro-Krater

Martin kann uns vieles zeigen: Löwen, Zebras, Gnus, Antilopen, Elefanten und Flußpferde. Die Löwen sind relativ friedlich, weil sie satt sind. Wesentlich gefährlicher für uns sind die Vögel, die sich im Sturzflug über uns her machen, um unser Picknick zu erwischen. Wer Glück hat, ist danach nur sein Hähnchenschlegel los. Samuel und Gertrud erwischt es schlimmer, und es fließt Blut.

Noch einen weiteren Unfall gibt es später, doch auch der ging noch relativ glimpflich ab: Christa Andrae rutscht im Gras aus und schlägt mit dem Kopf gegen eine Holztür. Die Wunde sieht schlimm aus und entwickelt sich im Lauf der nächsten Tage zu einem Bluterguß.

Vom Ngorongorokrater zu unserem Nachtquartier in der Serengeti sind es noch einmal drei Stunden Fahrt. Erschöpft kommen wir in der Jugendherberge an. Alle zusammen sollen wir in einem einzigen großen Schlafsaal übernachten, aber immerhin in Nischen abgetrennt. Das ist für uns überhaupt kein Problem, eher beunruhigt sind manche darüber, daß man auf dem Weg zum Klo fünf Meter über den Hof muß, und die wilden Tiere nicht durch Zäune oder ähnliches fern gehalten werden.

Zum Abendessen gönnen wir uns wieder Luxus. Wir fahren in die nahe Seronera Lodge, ein Luxushotel für betuchte Serengeti-Touristen. Wir wohnen zwar in der Jugendherberge bescheidener, aber gut essen wollen wir trotzdem.

In kirchlichen Kreisen ist Alkohol verpönt und wird nirgends angeboten. Aber hier sind wir auf weltlichem Territorium, deshalb dürfen wir auch Bier und Wein versuchen. Unsere afrikanischen Freunde gestehen uns das zu, bleiben selbst aber bei Cola und Wasser.

Samstag, 15. April 2000: Safari in der Serengeti

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